Ralph Grossmann

Bei einem Kurzaufenthalt im Jahr 1999 im Komitat Somogy, dem sogenannten Armenhaus Ungarns, fiel mir sofort auf, an wie vielen Alltagsgegenständen es den Menschen dort fehlt. So wurde ich vom „Virus“ des sozialen Engagements erfasst. Dass daraus eine bis heute anhaltende chronische Leidenschaft entstehen würde, habe ich damals noch nicht geahnt. Diese Leidenschaft hat auch vor meinen Familienmitgliedern und vielen Spendern in der Ostschweiz nicht Halt gemacht. Von 1999 bis 2019 sammelten wir in der Schweiz Hilfsgüter aller Art und konnten diese, trotz Sprachbarriere, direkt von Sevelen aus im Komitat Somogy an viele notleidende und bedürftige Menschen verteilen. Neben vielen dankbaren Einzelpersonen unterstützten wir auch Alters- und Pflegeheime sowie seit 2014 das größte Waisen- und Kinderheim im Komitat Somogy. Im Vielvölkerstaat Ungarn ist jede Art von Hilfe willkommen. Randgruppen, sozial Schwache, perspektivlose junge Menschen, alte und kranke Menschen, alleinerziehende Mütter und Waisen unterstützen wir mit unserer direkten Hilfe.

Auch in unserem Jubiläumsjahr 2019 verteilten wir erneut Hilfsgüter in Ungarn, nach dem Credo:

Keine Fahrt nach Ungarn ohne einige Kartons mit Hilfsgütern.

Horváth Fahri

Fahris Netzwerk, ein Hilfswerk mit Sitz in Mezőcsokonya (Ungarn), hat seit seinem Bestehen im Jahr 2005 über 4.000 kleinere und größere Hilfsaktionen im Komitat Somogy durchgeführt. Unterstützt wird Fahri vor allem von Spendern aus den österreichischen Bundesländern Salzburg, Burgenland, Steiermark, Kärnten sowie aus Wien. Von 2002 bis 2005 ließ sich Horváth Fahri zum Missionar ausbilden. Aufgrund seiner sprachlichen Stärken führte ihn sein Weg 2005 nach Ungarn. Im Jahr 2007 gründete er eine Familie und ließ sich dauerhaft in Mezőcsokonya nieder. Um für seine Familie den Lebensunterhalt zu sichern, arbeitet er regelmäßig als Saisonarbeiter in Österreich. Durch großes persönliches Engagement, viel Herzblut und soziale Kompetenz konnte Fahri sein Netzwerk rasch aufbauen und festigen.

Bis heute ist vielen notleidenden Menschen Hilfe zuteil geworden. Dabei kann er stets auf die tatkräftige Unterstützung seiner Familie und Freunde zählen.

Verein private Hilfsorganisation HID (Brücke)

Zeitleiste:

1999 – Verteilung der ersten Sachspenden an Bedürftige in Ungarn

2004 – Aktives Sammeln von Sachspenden in der Schweiz und in Vorarlberg

2006 – Aufbau des ersten Spendenverteil-Lagers in Lábod (Ungarn)

2008 – Vier Sachspendentransporte nach Ungarn

2010 – Erste gezielte Sachspendenaktion für Kinder und Mütter

2014 – Zusammenschluss mit Fahris Netzwerk zur privaten Hilfsorganisation HID

2015 – Aufbau des zweiten Spendenlagers in Mezőcsokonya (Ungarn)

2016 – Aktion „Hilfe zur Selbsthilfe“ – Projekt Garten

2017 – Gründung des Vereins private Hilfsorganisation HID mit Hauptsitz in Sevelen (CH)

2018 – Offizielle Anerkennung als gemeinnützige Organisation

2019 – Jubiläumsjahr: Seit 1999 helfen wir mit Sachspenden notleidenden Menschen in Ungarn

Bericht 2022

Im Jahr 2022 führten wir drei Sachspendentransporte aus der Schweiz und Vorarlberg nach Ungarn durch. Zusätzlich sammelte Horváth Fahri Sachspenden in den österreichischen Bundesländern Wien, Salzburg, Steiermark, Kärnten und Burgenland. Insgesamt wurden über 17.000 Kilometer für Menschen in Not zurückgelegt. 575 ehrenamtliche Arbeitstage wurden für das Sammeln, Verladen, Transportieren, Entladen, Sortieren und Verteilen der Sachspenden durch freiwillige Helfer in der Schweiz und in Ungarn geleistet. 2022 wurden Sachspenden mit einem Gesamtvolumen von 115 Kubikmetern aus Österreich und der Schweiz verteilt, darunter auch zwei gespendete Pflegebetten. Über 150 große und kleine Sachspenden gingen von Erst- und Stammspendern ein.

Leider mussten wir aufgrund überfüllter Sammellager, verursacht durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und stark gestiegene Treibstoffkosten, auch Spenden ablehnen.

Finanzen & Ausblick

Im Jahr 2022 beliefen sich die finanziellen Aufwände des Vereins private Hilfsorganisation HID (Schweiz) auf 8.950 CHF. Diese Kosten konnten dank großzügiger Sponsoren, Mitgliederbeiträge und privater Zuwendungen gedeckt werden. Eine großzügige Spende ermöglicht es uns, in der Nähe der Stadt Kaposvár ein zusätzliches Sammel- und Verteillager einzurichten. Geplant sind dort auch Notschlafplätze für Mütter und Kinder.

Dank

Ein herzliches Dankeschön an alle Gönner und Unterstützer unseres Vereins private Hilfsorganisation HID. Ihre Zuwendungen helfen vielen notleidenden Menschen in Ungarn.